Am zweiten Advent füllte sich die Sophienkirche Oberhausen bis auf den letzten Platz. Rund 280 Besucherinnen und Besucher waren der Einladung des Evangelischen Blasorchesters Oberhausen gefolgt, das – wie bereits in den Jahren zuvor – zu einem kostenfreien Weihnachtskonzert einlud, an dessen Ende auch der Spendenwunsch lauter wurde. Bereits zum wiederholten Mal kommt der Erlös in Höhe von 1.630 Euro dem Ambulanten Hospiz Oberhausen e.V. zugute.

Das 1930 gegründete Orchester, das an diesem Abend mit 24 Musikerinnen und Musikern auf der Bühne stand, blickte bei diesem Konzert einmal mehr über den künstlerischen Tellerrand. Neben klassischen Instrumentalstücken und gemeinsam gesungenen Weihnachtsliedern wie „Es ist für uns eine Zeit angekommen“ und „O du fröhliche“ wagte das Ensemble gemeinsam mit einer Schauspielerin und Theaterpädagogin ein Experiment, bei dem es eine Lesung klanglich und musikalisch begleitete.

In drei selbstgeschriebenen Weihnachtsgeschichten, jeweils etwa zehn Minuten lang, entführte die Vorleserin das Publikum in kleine Erzählwelten. Das Blasorchester lieferte dazu nicht nur die musikalische Untermalung, sondern auch Geräuschkulissen – vom großen Alarm bis zum klirrenden Geschirr. Eine ungewohnte, aber wirkungsvolle Kombination, die die Aufmerksamkeit des Publikums über fast zwei Stunden Konzertdauer hinweg fesselte.

„Es ist schön zu sehen, wie offen die Menschen für neue Formate sind und wie sehr sie bereit sind, mit ihrem Kommen und ihrer Spende Gutes zu tun“, sagt Michael Krajnc, Trompeter und Vorsitzender des Evangelischen Blasorchesters Oberhausen. Gemeinsam mit Anne Schmuck, Geschäftsführerin des Orchesters, übergab er die Spende an Nicole Peters-Bokelmann, Koordinatorin des Ambulanten Hospiz Oberhausen e.V. Dass das Orchester bereits mehrfach für die Hospizarbeit sammelt, ist kein Zufall. „Wir wissen, wo das Geld ankommt und was damit möglich gemacht wird. Diese Transparenz und die Bedeutung der Arbeit überzeugen uns immer wieder“, so Krajnc.

Im Ambulanten Hospiz soll die diesjährige Spende insbesondere der Begleitung von Menschen mit Demenz am Lebensende zugutekommen. Ehrenamtliche Begleiterinnen und Begleiter wurden zuletzt intensiv geschult, um den besonderen Bedürfnissen dieser Menschen gerecht zu werden. Geplant ist die Anschaffung von sogenannten Begleitwagen für Pflege- und Altenheime – ausgestattet mit Materialien wie Lichtprojektoren, Musikboxen, Nesteldecken oder Aromaölen, die Nähe, Orientierung und Sinnesanregung ermöglichen.

Ein Konzert, das Kultur, Gemeinschaft und gesellschaftliche Verantwortung miteinander verband – und einmal mehr zeigte, wie viel entstehen kann, wenn Musik nicht nur klingt, sondern auch wirkt.