Das Palliativnetz in Oberhausen kümmert sich im Verbund um Menschen, deren Lebenserwartung nur noch gering ist. Damit die letzte Zeit erträglich wird. Nun wurde aus dem losen Netzwerk ein Verein, an dem auch das Ambulante Hospiz Oberhausen e.V. beteiligt ist.

Bereits 2007 haben die Hospizdienste in Oberhausen ein loses Netzwerk gegründet, um die gemeinsame Idee rund um die Themen Sterben, Tod und Trauer zu bearbeiten. 17 Jahre später wird aus dem lockeren Verbund ein ganz offizieller Verein. „Ich merke immer wieder, wie wichtig es den Oberhausenern ist, bei den Fragen rund ums Lebensende gute Ansprechpartner zu haben, die einem wirklich weiterhelfen. Hier ganz praktisch helfen zu können, ist eine besondere Aufgabe, die viel Freude gibt und schenkt,“ erklärt der neue erste Vorsitzende des Vereins Andreas Stahl. Der gebürtige Oberhausener ist seit dem 1.10.2023 Leiter des Stationären Hospizes St. Vinzenz Pallotti – nun kommt die Leitung des Palliativnetz  Oberhausen e.V. hinzu.

Ihm zur Seite steht die zweite Vorsitzende Nicole Peters-Bokelmann, u.a. Koordinatorin im Ambulanten Hospiz auf der Marktstraße und 1. Vorsitzende des Sternenzelt e.V., einem Verein für trauernde Kinder und Jugendliche. Als Schatzmeister ist Christiane Bonatis ernannt, die als gelernte Krankenschwester eine zentrale Leitungsfunktion beim Palliativteam in Oberhausen innehat. 

Der neue Verein entsteht nun auf dem Grundgerüst des langjährigen Netzwerks, führt die etablierten Aufgaben nahtlos fort und will sie noch besser koordinieren.

Seit März 2022 gibt es für eine solche Koordination neue Förderrichtlinien des Spitzenverbands der Krankenkassen (GKV-Spitzenverband). Also möchte der junge Verein nun eine entsprechende Koordinierungsstelle einrichten. Und damit nicht nur ein Akteur aus dem losen Netzwerkverbund den Antrag stellt, wird mit dem neuen Verein ein gemeinsamer Träger begründet, an dem die Netzwerkkoordination als gemeinsame Stelle angedockt wird. Eine zentrale Person im Verein, die diesen zukünftig auch maßgeblich nach innen und außen vertritt.

Überhaupt soll die Koordination die bisherigen Projekte weiter beflügeln: den Hospiz- und Palliativtag im Herbst, die Oberhausener Hospiz- und Palliativakademie und vieles mehr. Der Oberhausener Palliativarzt Michael Etges (ebenfalls Gründungsmitglied des Vereins) schätzt, dass pro Jahr rund 1.000 Oberhausener eine palliative Unterstützung erhalten. Der Bedarf ist also bemerkenswert. In Summe will das Netzwerk durch die Vereinsgründung also sichtbarer werden, damit möglichst viele Menschen in der schwierigen Situation am Lebensende wissen, an wen sie sich werden können, damit ihnen und ihren Zugehörigen geholfen wird.