„Ab 2026 führen wir eine aktualisierte Trauerbegleiter:innen-Qualifikation durch“, erklärt Nicole Peters-Bokelmann, Koordinatorin des Hospizes. Bereits seit einigen Jahren gibt es im Ambulanten Hospiz Oberhauen e.V. Fortbildungsangebote zur Trauerbegleitung – ab 2026 dann mit erweitertem Umfang und erstmals mit offizieller Zertifizierung durch den Deutschen Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) aus Berlin.
Bisher nutzten bereits qualifizierte Sterbebegleiter:innen eine rund 45-stündige Fortbildung, um zusätzlich in der Trauerbegleitung tätig zu sein. Danach führten sie Einzelgespräche, begleiteten das Café für Trauernde oder gestalteten Trauerspaziergänge. Mit dem neuen Curriculum des DHPV steigt der Umfang nun auf 80 Unterrichtseinheiten. Danach erhalten die Ehrenamtlichen dann auch ein offizielles Zertifikat.
Für die Teilnahme ist es ab 2026 auch keine Voraussetzung mehr, zuvor die Qualifizierung zur Sterbebegleitung abgeschlossen zu haben. „Das heißt, auch unsere Helfenden Hände oder eventuell andere Interessierte können sich nach diesem Kurs bei uns als ehrenamtliche Trauerbegleitende engagieren. Das ging vorher nicht“, so die Koordinatorin Nicole Peters-Bokelmann. Damit macht das Ambulante Hospiz den Weg frei für eine engagierte Unterstützung in der Hospizarbeit, auch abseits schwersterkrankter und sterbender Menschen.
Und: Für alle Teilnehmenden ist der Besuch des Kurses kostenfrei. Auf dem freien Markt kostet eine solche Qualifizierung rund 1.500 Euro. Außerdem haben die Koordinatorinnen Nicole Peters-Bokelmann und Claudia Wegener selbst bereits vor Jahren eine umfangreiche Trauerbegleitqualifikation und Kursleitungs-Qualifikation mit über 200 Unterrichtseinheiten absolviert. Damit hat der Oberhausener Hospizverein auch alle formalen Hürden genommen.
Inhaltlich vertieft die neue Qualifikation bewährte Themen wie Trauermodelle, Prozessgestaltung und Gesprächsführung. Hinzu kommen eine erweiterte Einheit zur Biografiearbeit sowie ein noch stärkerer Fokus auf die Selbsterfahrung. Außerdem schließen die Ehrenamtlichen den Kurs künftig mit einer Hospitation oder einer intensiven Fachbuchbesprechung ab.
So schafft das Ambulante Hospiz Oberhausen einen Ausbildungsweg, der Ehrenamtliche umfassend vorbereitet und zugleich die hohen Standards des DHPV sichtbar macht. Der Kurs findet nach dem Umzug des Hospizvereins natürlich in den neuen Räumen am Max-Planck-Ring statt.
„Wir sind überzeugt, dass wir damit die bereits gut aufgestellte Trauerbegleitung in Oberhausen auf ein noch höheres Niveau heben können – zum Wohl der Menschen, die uns brauchen“, fasst Peters-Bokelmann zusammen.